Nach der erfolgreichen Premiere im Jahr 2008 wurde der Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft in diesem Jahr weitergeführt. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus hat am 31. Juli 2009 in Schwerin die sieben Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2009 bekannt gegeben. Der Wettbewerb steht unter dem Motto "Chancen für Wertschöpfung durch den demographischen Wandel". Es sind frische Ideen in der Gesundheitsbranche des Landes prämiert worden. Die Gewinner kommen aus Rostock, Neubrandenburg, Bad Doberan, Graal-Müritz, Schwerin und Lohmen. Insgesamt 38 Projektideen mit einem Projektvolumen in Höhe von 6,2 Millionen Euro sind beim zweiten Ideenwettbewerb des Wirtschaftsministeriums eingereicht (2008: 29 Projektideen) worden.
Welche Bedürfnisse haben die Frauen und Männer der Altersklasse 50 plus? Wie nutzen sie moderne Kommunikationsmittel, welche Ansprüche haben sie an gesunde Ernährung, wie wollen sie sich fit halten? Wie muss sich die Gesundheitsbranche auf die Vertreter einer gänzlich neuen (Un-)Ruhestandsgeneration einstellen, welche Leistungen werden zusätzlich nötig und auch in Anspruch genommen? Laut einer Studie der Universität Greifswald werden 2020 die meisten älteren Menschen in Mecklenburg-Vorpommern leben.
Der demographische Wandel bietet jedoch auch Chancen. Denn mit Erreichen des Rentenalters kommen zahlreiche aufgeschlossene Zuwanderer und Rückkehrer aus den alten Bundesländern in den Nordosten Deutschlands, um sich hier ihren neuen Lebensmittelpunkt zu suchen. Die häufig hohe Kaufkraft dieser Zielgruppe 50 plus ist für die Wirtschaft generell interessant, vor allem aber auch für die Gesundheitswirtschaft. Dementsprechend wurden aus dem Bewerberkreis konkrete Netzwerkpläne und Produktideen ausgewählt, die der Gesundheitswirtschaft bevölkerungsgerecht, fachübergreifend und mit überregionaler Ausstrahlung neue Impulse verleihen können.
Für den Wettbewerb stehen 600.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. Trotz der gegenwärtigen Krise ist die Gesundheitswirtschaft ein Motor der wirtschaftlichen Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern. Allerdings stellt eine sich wandelnde Bevölkerungsstruktur die Gesundheitswirtschaft vor neue Aufgaben. Gebraucht werden bedarfsgerechte Angebote und funktionierende Netzwerke für eine Gesellschaft mit immer mehr aktiven Senioren.
Das Wirtschaftsministerium unterstützt maßgeschneiderte Projekte in der Gesundheitswirtschaft in der EU-Förderperiode von 2007 bis 2013 aus dem EFRE-Fonds mit bis zu sechs Millionen Euro. In der Gesundheitswirtschaft sind in Mecklenburg-Vorpommern etwa 88.000 Menschen beschäftigt. Seit 1990 sind in die Branche 1,7 Milliarden Euro investiert worden.
Preisträger des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2009
Ideeneinreicher | Projektidee |
Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. | Ermittlung des Anpassungsbedarfs der Kur- und Erholungsorte in M-V an den demographischen Wandel unter besonderer Berücksichtigung von ganzjährigen Mehrgenerationsangeboten Der Projektträger will die konkreten Anforderungen zur bedarfsgerechten Ausrichtung der Kur- und Erholungsorte in Mecklenburg-Vorpommern ermitteln. Darauf aufbauend ist die Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen und Wertschöpfungsketten im Gesundheitstourismus beabsichtigt. Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. |
Marketing-Verbund Seeblickregion "Herz Mecklenburg" | Seniorenwirtschaft in der Gesundheitsregion Herz Mecklenburg Ziele des Projektes sind die verstärkte Vernetzung der Region Lohmen und Dobbertiner Seenlandschaft, die Ausrichtung handwerklicher haushaltsnaher Dienstleistungen an den Bedürfnissen von Senioren, der Ausbau gesundheitssportlicher sowie kultureller und sozialer Angebote und die Erarbeitung von Grundsätzen für ein Konzept "Altersgerechtes Wohnen im Herzen Mecklenburgs". |
neu.zlt GmbH | Ermittlung von Geschmacks- und Kommunikationsvorlieben der Altersgruppe 50+ Der Projektträger Zentrum für Lebensmitteltechnologie Neubrandenburg (neu.zlt) plant eine Geschmacksstudie sowie die stärkere Berücksichtigung ernährungswissenschaftlicher Erkenntnisse in die regionale Produktentwicklung. Besondere Berücksichtigung sollen dabei die geschmacklichen Vorlieben der Generation 50+ finden. neu.zlt GmbH |
GUSANUM Förderverein e.V. | Netzwerk Schwerin 50+ Der Projektträger möchte ein Netzwerk für seniorenspezifische Produkte in Schwerin und Westmecklenburg aufbauen. Im neuen Zentrum für Gesundheit und ambulante Medizin in Schwerin wollen die ansässigen Mediziner und Dienstleister innovative Dienstleistungen mit regionalen Partnern entwickeln. Dazu zählen Beratungs-, Präventions- und Behandlungsangebote für Senioren sowie Pauschalangebote für den Gesundheitstourismus.
GUSANUM Förderverein e.V. |
Landesverband der Privatkliniken MV e.V. | Vermarktung stationärer Rehabilitationsleistungen in M-V Im Fokus steht die bessere Vermarktung der Angebote von stationären Rehabilitationsleistungen und daraus resultierender Wertschöpfung im Land. Dabei sollen die Zielgruppen klar definiert werden, eine Analyse der Ist-Daten und Katalogisierung nach Besonderheiten vorgenommen werden. Der Landesverband will dazu ein Projektbüro eröffnen und eine Internetplattform etablieren. Landesverband der Privatkliniken MV e.V. |
Profil GmbH | Alter im neuen Licht Ziel des Projektes ist der Aufbau eines Netzwerkes sowie die Überführung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Thema "Licht" in die Praxis, insbesondere im Pflege- und Betreuungsbereich. Das Projekt ist auf die Entwicklung und Vermarktung von neuen marktfähigen Produkten ausgerichtet.
|
PRA Patient Recruitment Agency, Rostock | HealthNet Mecklenburg-Vorpommern Ziel des Projektes ist der Aufbau eines Netzwerkes sowie die Überführung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Thema "Licht" in die Praxis, insbesondere im Pflege- und Betreuungsbereich. Das Projekt ist auf die Entwicklung und Vermarktung von neuen marktfähigen Produkten ausgerichtet. |