Green Health: Wie wird die Gesundheitswirtschaft grüner?

Online-Veranstaltung zeigte Best-Practice Beispiele und Möglichkeiten für nachhaltiges Wirtschaften in der Gesundheitswirtschaft in MV.

Grafik: iStockphoto/BlackSalmon

 

 

 

 

 

 

Von einzelnen Aktionen bis hin zur Einrichtung von eigens dafür zuständigen Organisationseinheiten:
an den Themen Nachhaltiges Wirtschaften sowie Klima- und Umweltschutz kommt heute kein Unternehmen und keine Einrichtung in der Gesundheitswirtschaft mehr wirklich vorbei.
In unserer Online-Veranstaltung „Green Health – Wie wird die Gesundheitswirtschaft grüner?“ am 5. Mai 2022 haben wir Unternehmen und Institutionen vorgestellt, in denen der Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Gesundheitswirtschaft bereits gelebt wird:

  • Das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) in Hamburg arbeitet daran, klimaneutral zu werden und hat dafür 2020 die Stabsstelle „Nachhaltigkeit und Klimamanagement“ ins Leben gerufen. Frank Dzukowski, Leiter der Vorstands-Stabsstelle Nachhaltigkeit und Klimamanagement, des UKE, stellte vor, dass neben energetischen Maßnahmen dort auf dem Weg zu Klimaneutralität und Nachhaltigkeit auch Beschaffung, IT, Mobilität, Speisenversorgung oder der Verbrauch von Produkten im Fokus stehen.
    So werden zum Beispiel in der Beschaffung bei der Auswahl von Lieferanten, Vertragspartnern und deren Produkten auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt.
     
  • Bernd Oehm, Geschäftsführer der Oehm&Rehbein GmbH, Rostock, stellte vor, wie in seinem Unternehmen Nachhaltigkeit und Klimaschutz gelebt wird. Die Firma repariert kaputte Geräte und entwickelt sie weiter, anstatt sie einfach durch neue zu ersetzen. Am Unternehmenssitz in Rostock verzichtet man unter anderem auf eine Klimaanlage und nutzt ein Belüftungssystem mit Wärmerückgewinnung. Firmenfahrräder oder kostenloses Mineralwasser aus Glas-Pfandflaschen für die Mitarbeiter sind nur einige der weiteren Nachhaltigkeits-Maßnahmen.
     
  • Das Greifswalder Start-up Nebula Biocides GmbH, das derzeit an der Markteinführung seiner Sporosan®-Technologie zur Aufbereitung von Medizinprodukten sowie an der Biozidzulassung für die Händedesinfektion arbeitet, hat sich unter anderem auch zur Aufgabe gemacht, die ökologische Auswirkung des eigenen Produkts zu minimieren. Dies wurde bereits bei der Entwicklung des Produkts bedacht, stellte Dr. Katja Fricke, Chief Operating Officer und Qualitätsbeauftragte von Nebula Biocides GmbH vor. So spart das Unternehmen Verpackungsmaterial, indem es lediglich die Rohstoffe bereitstellt, die dann erst am benötigten Einsatzort zur Verwendung kommen und nach der Nutzung keine umwelt- und gesundheitsschädlichen Rückstände hinterlassen.
     
  • Johanna Köhnlein von der HygCen Germany GmbH, einem Prüflabor für Medizinprodukte und Desinfektionsmittel in Schwerin, stellte den in Ihrem Unternehmen angewendeten Ansatz des „Grünen Labors“ vor. Dabei wird beispielsweise auf einen bewussten Umgang mit meist aus Kunststoffen bestehenden Verbrauchsmaterialien geachtet und auf Recyclingfähigkeit, Ersetzen durch Glas oder, wenn möglich, Mehrfach- und Umnutzung gesetzt.
     
  • Stefanie Hertlein von der viamedica-Stiftung stellte das Projekt „Klimaretter – Lebensretter“vor, das aktiven Klimaschutz in Unternehmen der Gesundheitswirtschaft langfristig verankern soll. Einzelne Mitarbeiter:innen oder ganze Unternehmen könne sich in der „Klimaretter – Lebensretter“-Webapp anmelden, ihre Energie- und CO2-Sparaktivitäten dort eintragen und damit, im spielerischen Wettbewerb, miteinander zur Klimaentlastung beitragen

Die lebhafte Diskussion zum Thema im Anschluss an die Fachvorträge verdeutlichte einmal mehr die Aktualität des Themas. Wir planen daher, in Zukunft weitere Veranstaltungen zum Thema „Green Health“ durchzuführen. Weiterhin vermitteln wir interessierten Unternehmen für den Austausch zum Thema gerne den Kontakt zu den oben genannten Firmen.