Das Gestaltungsfeld „Life Science“ umfasst die Unternehmen und Institutionen der Biotechnologie, der Medizintechnik, der Bioinformatik, der pharmazeutischen Industrie sowie Entwickler und Hersteller von Medizinprodukten. Die Fortschreibung des Gestaltungsfeldes „Life Science“ ist mit seinen Zielen, Handlungsfeldern und Initiativen eng an das im Rahmen der „Regionalen Innovationsstrategie für Intelligente Spezialisierung 2021 – 2027“ korrespondierende Aktionsfeld „Medizintechnik und Biotechnologie“ angelehnt. Als Entwicklungsziele des Gestaltungsfeldes wurden u. a. festgelegt: die Intensivierung von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für spezielle Medizintechnik und Biotechnologie als Vorlaufforschung; der Ausbau und die Weiterentwicklung der Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen; die Neuansiedelung von systemrelevanten Betriebsstätten; die Unterstützung regionaler Unternehmen bei der Zulassung von Medizinprodukten oder der Aufbau von Partnerschaften mit "Global Playern", um den Bereich in MV weiter zu entwickeln.

TinaWinterstein

Referentin des Präsidenten der Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft


+49 38 34 65 07 09 62

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Gestaltungsfeld "Life Science"

Entwicklungsziele

Intensivierung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für spezielle Medizintechnik und Biotechnologie als Vorlaufforschung durch aktive Nutzung der verfügbaren Förderinstrumente (Spitzenforschung, wissenschaftliche Geräte, Hochschulbau, Entrepreneurship)
Ausbau und Weiterentwicklung der Hochschulen  und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Ausbau der Kernkompetenzen
Forcierung und Verstetigung des Technologietransfers, der Kommerzialisierung von Forschungsergebnissen und der Netzwerkbildung
Unterstützung regionaler Unternehmen bei der Zulassung von Medizinprodukten (Medical  Device Regulation (MDR)) zur Abdeckung der verschiedensten rechtlich-medizinischen und  technologischen Aspekte 
Aufbau von Partnerschaften mit den Global Playern (Pharmaindustrie, IT-Konzerne), um wichtige  Innovationslücken zu schließen und Ansiedlungen sowie Existenzgründungen zu ermöglichen
Neuansiedelung von systemrelevanten Betriebsstätten
Verbesserung der Koordination und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Interessengruppen aus der Wissenschaft, der Wirtschaft, der Gesellschaft und den medizinischen Einrichtungen
Langfristige Förderungen der etablierten Kompetenzzentren für Medizintechnik und Diabetes und Aufbau weiterer Kompetenzzentren als wissenschaftlicher, strategischer und niederschwelliger Partner für Forschung und Entwicklung für die regionale Wirtschaft
Unterstützung bei der Gründung innovativer Start-ups

Handlungsfelder

Handlungsfeld 1 - Innovative Diagnoseverfahren und Produkte

  • Entwicklung neuer Produkte und Verfahren als Grundlage  für die Diagnostik des Gesundheitsstatus der Weltbevölkerung und damit Generierung von internationalem Absatz
  • Erbringung von kompetitiven Laborleistungen als weltweiter Anbieter auf dem Gebiet der Molekularbiologie und Genetik
  • Entwicklung innovativer Diagnostikprodukte auf Basis  integrierter, standardisierter OMICs Analysen von klinischen Proben
  • Definition von Point-of-Care (POC) Konzepten mit dezentraler Datengenerierung (hochauflösende, Laboranalysen präferenziell patientennah) und standardisierter digitaler Auswertungshilfen als zentral  kommerzialisierbare Service-Produkte
  • Schaffung einer IT-Infrastruktur und von biomedizinischen BigData Tools für medizinische (Labor)-Daten
  • Bioinformatische Software-Entwicklung mit der Schaffung von „Decision-Support Tools“, um den  verantwortlichen Ärzten weltweit Informationen standardisiert und validiert an die Hand zu geben und  damit die personalisierte Medizin zu standardisieren
  • Sicherstellung des International Protection (IP)-Schutzes von “Biomarker Mustern” als innovative Entwicklung mit dem Ziel einer größeren Trennschärfe  und besseren Prognose von Verlauf und möglichem Therapieerfolg vielfältiger Erkrankungen
  • Generierung von proprietärem molekularen Wissen zu  neuen Therapie-Ansätzen (“targets”) und effektiven Substanzgruppen („leads“), die aus der Modellierung  der charakteristischen Pathophysiologie genetisch bestimmter Erkrankungen abgeleitet werden können
  • Aufbau von Akzelerator-Netzwerken, die eine gemeinsame digitale medizinische Entwicklungsplattform in MV, Deutschland und global nutzen
  • Nutzung von innovativen Partikeltechnologien als  Grundlage von neuartigen Diagnostikanwendungen

Handlungsfeld 2 - Medizintechnik, innovative Medizinprodukte und -verfahren

  • Etablierung weiterer Forschungsstrukturen der Unternehmen
  • Entwicklung innovativer, nachhaltiger Implantate und Wirkstoffe für Kombinationsprodukte
  • Ausgründung und Ansiedlung von Unternehmen
  • Stärkung der Medizintechnik als wesentlicher Bereich und Motor der Gesundheitswirtschaft MV
  • Steigerung der industriellen Wertschöpfung für internationale Märkte
  • Unterstützung regionaler Unternehmen bei der Zulassung von Medizinprodukten
  • Förderung der flexiblen und im Falle einer Epidemie skalierbaren inländischen Produktion systemrelevanter Medizinprodukte

Handlungsfeld 3 - Bioinformatik

  • Entwicklung von Hard- und Software für die Telemedizin mit Alleinstellungsmerkmalen für die Generierung internationaler Märkte
  • Einsatz von KI in der personalisierten Diagnostik und Therapie
  • Entwicklung von KI-basierten Gesundheitsassistenzen
  • Entwicklung von visuellen Datenanalyse-Tools in der  medizinischen Versorgung
  • Ausbau der Smart-Personalized-Health-Technologie

Handlungsfeld 4 - Biotechnologie und Wirkstoffe

  • Aufbau von Betriebsstätten für die Herstellung von Arzneimitteln als Lehre aus der Corona-Pandemie und Planungen des Bundes
  • Aufbau, Ausgründung und Ansiedlung von Unternehmen auf dem Gebiet der chemischen Verfahrenstechnik und Pharmazie 
  • Entwicklung innovativer nachhaltiger Implantate und Wirkstoffe für Kombinationsprodukte
  • Stärkung des Forschungsaustausches, um hohen  Entwicklungsrisiken entgegenzuwirken
  • Ausbau und Weiterentwicklung der vorhandenen  Forschungskapazitäten

Handlungsfeld 5 - Präventive und Individualisierte Medizin

  • Ausbau der Unternehmen im Bereich Biomarker, moderner Informations- und Kommunikationstechnologien
  • Ansiedlung und Ausgründung von Unternehmen im Bereich präventive, personalisierte Diagnostik und Therapie
  • Stärkung und Ausbau der bestehenden wirtschaftsnahen Wissenschaftsstrukturen
  • Nutzung vorhandener bevölkerungsbasierter Forschungsdaten und in Biobanken gelagerte Proben als Ansatz für innovative diagnostische und  therapeutische Maßnahmen

Meilensteine

kurzfristig

 
  • Landesweites Netzwerk in den Be- reichen Life Sciences und Medizintechnik ist implementiert
  • Erforderliche IT-Infrastrukturen und  IT-Technologien als Grundlage für moderne Prävention, Diagnostik und  Therapie wurden geschaffen
 

mittelfristig

 
  • Forschung an Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Unternehmen mit Fokus Life Science und Medizintechnik wurde ausgebaut
  • Fokussierung auf innovative Forschungsaktivitäten ist realisiert
  • Strukturen als Antwort auf zukünftige Epidemie/ Pandemiesituationen sind etabliert
 

langfristig

 
  • Wirtschaftsstandort MV durch Unternehmensausbau, Ausgründungen und Ansiedlungen  in den Bereichen Life Science und  Medizintechnik wurde gestärkt