Betroffene wohnortnah unterstützen

Das erste mobil ambulante Krebsberatungsteam ist seit September in Mecklenburg-Vorpommern im Einsatz.

Die Diagnose „Krebs“ wirbelt das Leben von Erkrankten und Angehörigen meist kräftig durcheinander. Bei betroffenen Patienten und Angehörigen besteht dabei häufig großer Beratungsbedarf im Bezug auf Therapie und Rehabilitation, aber auch zu mit der Erkrankung vielfach einhergehende psychosoziale Belastungen.

Mit einem ersten Beratungsteam hat nun die Krebsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern e. V. zusammen mit dem Land eine ambulante psychosoziale Krebsberatung für Krebspatienten und ihre Angehörigen auf den Weg gebracht. „Es bestand dringender Handlungsbedarf, da eine psychische Stabilisierung Voraussetzung für die körperliche Stärkung bei einer Krebserkrankung ist und sich damit sehr positiv auf den langfristigen Krankheitsverlauf auswirkt“, betont Prof. Ernst Klar, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied der Krebsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern e. V.

Das Team besteht aus einer Psychologin, einer Sozialpädagogin und einer Assistenzkraft, die sich der psychosozialen Fragen und Sorgen annehmen. „Von Rostock aus werden weitere Orte in der Fläche angefahren, um perspektivisch immer mehr Betroffene möglichst wohnortnah zu unterstützen. Inhaltlich können sich die Beratungen ganz unterschiedlich gestalten. Das Aufgabenspektrum ist dabei vielfältig. Das Team kümmert sich beispielsweise um psychosoziale Belange, hilft beim Ausfüllen von Anträgen (z. B. für Rehabilitationsmaßnahmen, Pflegegradbeantragung, Grad der Schwerbehinderung) und steht für alle Fragen, die mit dem Thema Krankheitsbewältigung zusammenhängen, zur Verfügung. Wichtig ist dabei auch, dass Bezugspersonen wie Partner, Kinder, Freunde mit einbezogen werden können“, betonte Gesundheitsminister Harry Glawe zum Start. Die Beraterinnen können in der Regel kurzfristig Termine anbieten, insbesondere in Krisensituationen.

Neben Rostock konnten erste Außenstellen in Güstrow und Stralsund eingerichtet werden. Zusätzliche Beratungsangebote werden aktuell in weiteren Städten organisiert. Die Beratung erfolgt zeitnah, kostenfrei, auf Wunsch anonym und findet in barrierefreien Räumen statt. Betroffene können sich in allen Krankheitsphasen Rat und Unterstützung holen. Für Ratsuchende, die die Beratungsräume nicht aufsuchen können, besteht die Möglichkeit telefonischer oder videobasierter Beratung. In Einzelfällen sind auch Hausbesuche möglich.

Die Förderung für das mobil ambulante Krebsberatungsteam erfolgt durch den GKV-Spitzenverband und das Land Mecklenburg-Vorpommern, das den Aufbau der Beratungsstruktur auch mit einer wesentlichen Anschubfinanzierung unterstützt hat. Das Wirtschafts- und Gesundheitsministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern unterstützt die Krebsgesellschaft im Jahr 2021 mit rund 219.000 Euro. Die Mittel werden für den Betrieb der Geschäftsstelle sowie den weiteren Auf- und Ausbau der mobilen Krebsberatung eingesetzt.

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