Kompetenzzentrum Diabetes Karlsburg: Erste Projekte vorgestellt

Gestartet: Intelligente Einlegesohle gegen Diabetisches Fußsyndrom & neuartige Behandlung chronischer Wunden.

Im Kompetenzzentrum Diabetes Karlsburg (KDK) wurden am 21.11.2018 die ersten Verbundforschungsprojekte vorgestellt. „Wir haben das Wachstumspotential der Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Mit zwei neuen innovativen Projekten soll die Lebensqualität von Diabetikern perspektivisch deutlich verbessert werden. Durch unser Engagement hier in Karlsburg wird die Zusammenarbeit von Forschung, Wirtschaft, Medizin und Ingenieurskunst potenziert werden. Ich erwarte neue innovative Lösungen, Produkte und Dienstleistungen der Gesundheitswirtschaft, die sowohl marktfähig sind als auch mehr Wohlstand in unserem Land generieren. Nur das kann unser Anspruch sein“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort. Die strukturelle Ausrüstung mit Laboreinrichtungen und wissenschaftlichen Geräten wurde vom Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern und der EU mit rund 2,5 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt.

Projekt: Entwicklung einer intelligenten Einlegesohle
Das Unternehmen Orthopädie-Technik Service aktiv GmbH aus Greifswald hat in Karlsburg ein innovatives Projekt „DFS-Frühwarnsystem vorgestellt. „Innovativer Kern des Projektes ist die Entwicklung einer intelligenten Einlegesohle zur fortlaufenden Erfassung und Übertragung des Temperatur- und Bewegungsprofils am Fuß von Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom“, sagte Rudolph. Partner im Projekt sind das Kompetenzzentrum Diabetes Karlsburg und das Institut für Diabetes „Gerhard Katsch“ aus Karlsburg. Das Wirtschaftsministerium fördert das Verbundprojekt mit ca. 910.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Projekt: Innovative Technologien für die Behandlung chronischer Wunden
Die Schweriner Firma Human Med AG entwickelt mit dem Kompetenzzentrum Diabetes Karlsburg und der Universität Rostock innovative Technologien zur Aktivierung und klinischen Applikation von Geweben und Zellen für die Behandlung chronischer Wunden. „Es sollen Fettstammzellen zur besseren Wundheilung eingesetzt werden. Das ist ebenso ein Beitrag zur Vorbeugung von für den Diabetes typischen Komplikationen“, betonte Rudolph. Das Unternehmen Human med aus Schwerin ist seit 25 Jahren auf dem Gebiet der medizinischen Geräte der Wasserstrahltechnologie tätig. Das Projekt ist gegenwärtig in der Antragstellung.

Alleinstellungsmerkmal für Mecklenburg-Vorpommern
Das Konzept des KDK besteht im Aufbau eines Zentrums zur regionalen Förderung der angewandten kliniknahen Forschung – ausgehend von zwei maßgeblichen Standbeinen: Plasmamedizin und Wundheilung/Diabetes. Hierfür haben sich federführend das Leibnitz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP e.V.) in Greifswald und das Klinikum Karlsburg der Klinikgruppe Dr. Guth GmbH & Co KG zusammengeschlossen, um die Expertisen in der Plasmatechnologie, Wundheilung und Diabetesforschung zum Wohle der Patienten zu bündeln.
„Das Kompetenzzentrum Diabetes Karlsburg vereint kompetentes Know-how der Grundlagenforschung, der angewandten klinischen Forschung und Behandlung aus unserem Land unter einem Dach. Ziel des Kompetenzzentrums ist es, eine wirtschaftsnahe Forschungsstruktur auf dem Gebiet der Diabetologie in M-V zu etablieren. Durch die Konzentrierung der in der Region vorhandenen Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet des Diabetes und der Wundheilung soll eine nachhaltige Struktur entwickelt werden. Dazu sollen die bereits vorhandene Forschungsinfrastruktur, das bestehende Methodenspektrum und die bereits erbrachten Forschungsleistungen genutzt werden. Das KDK bringt mit diesem translationalen Ansatz interdisziplinare Forschung bis in die Klinik. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal in M-V. Hierbei werden vor allem die bereits existierenden Expertisen in den Bereichen Wundheilung, Zell- und Mikrobiologie sowie Plasmatechnologie um die Themengebiete klinische Studien, Sensorik und Diagnostik erweitert“, sagte Rudolph.

Möglichkeiten des Zentrums intensiv nutzen
Der Staatssekretär appellierte, die Möglichkeiten des Kompetenzzentrums Diabetes Karlsburg für weitere Forschungs- und Entwicklungsvorhaben jetzt intensiv zu nutzen. „Das Wirtschaftsministerium unterstützt weiter innovative Vorhaben. Insbesondere die Verbundforschungsförderung - die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft - ist dabei ein Schwerpunkt unserer Technologiepolitik. In dem Diabetes-Innovationszentrum liegt auch eine große Chance für heimische Medizintechnik- und Biotechnologieunternehmen, innovative Ideen praktisch umzusetzen“, so Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph.

Wirtschaftsministerium unterstützt vor Ort
In 2016 wurde das Kompetenzzentrum Diabetes Karlsburg offiziell eröffnet. Die Gesamtinvestitionen für das Vorhaben belaufen sich auf rund 9,4 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit einem Zuschuss in Höhe von rund acht Millionen Euro.