Die renommierte, von uns mitorganisierte Kongresserie „Gesundheitspotential Wald“ brachte vom 6. bis 9. April zum vierten Mal Experten aus aller Welt aus Medizin, Therapie, Umweltschutz und Forst zusammen. Ziel der 2017 in Heringsdorf/Mecklenburg-Vorpommern begründeten internationalen Kongressreihe ist es, das Wissen um das immense Gesundheitspotential des Waldes zu befördern.
Der nunmehr vierte Kongress in Luso/Portugal legte den Schwerpunkt auf die Möglichkeiten der Waldtherapie bei der Prävention und Therapie von Krankheiten. Darüber hinaus wurde die weltweite Einrichtung und Zertifizierung von Heilwäldern diskutiert – ein Thema, an dem wir als BioCon Valley® GmbH aktiv in unserem Projekt der „Internationalen Zertifizierungsstelle Heilwald“ (IZH) arbeiten.
Die therapeutische Nutzung von Wäldern, den Heilwäldern, wird in Mecklenburg-Vorpommern (MV) mithilfe vieler Akteure allumfassend umgesetzt und macht unser Bundesland zum Vorreiter auf diesem Gebiet. Wie sehr engagierte Kommunen, Wissenschaftler und Forstexperten, verbunden in einem gut funktionierenden Netzwerk, das Thema voranbringen, verdeutlichten unsere Kollegen von IZH und gleich mehrere Referenten aus unserem Bundesland.
Prof. Dr. Karin Kraft, Inhaberin des Lehrstuhls für Naturheilkunde an der Universitätsmedizin Rostock, ist maßgeblich an der Erforschung zur Wirkung eines Heilwaldes beteiligt und referierte auf dem Kongress über „Die Entwicklung des Zertifikats Heilwald aus medizinischer Sicht“.
Dr. Armin Thelen, Oberarzt an der Müritz-Klinik in Klink, in deren Heilwald er derzeit eine klinische Studie zu Wirksamkeit therapeutischer Anwendungen im Heilwald durchführt, stellte seine Arbeit auf dem Kongress ebenso vor wie Dr. Karin Lehmann. Sie ist Pionierin des Heilwaldes und hat 2017 in Heringsdorf den ersten Kur- und Heilwald Europas und 2021 an gleicher Stelle den ersten Heilwald für Kinder in Europa geschaffen.
Die IZH gab Einblick in das Verfahren der Zertifizierung von Heilwäldern auf internationaler Ebene, dass – mit Blick auf die Übertragbarkeit von Kriterien und Standards auf andere Länder – in enger Kooperation jeweils mit Experten aus dem jeweiligen Land durchgeführt wird.
Weitere Referenten unter anderem aus Südkorea und Großbritannien zeigten auf, dass in ihren Ländern waldtherapeutische Anwendungen vom Arzt verordnet werden können. Dort gibt es ebenso Begleitforschung zur Wirksamkeit der Waldtherapien. Es wurden außerdem einige regionale Entwicklungskonzepte vor dem Hintergrund des nachhaltigen (Wald-)Tourismus vorgestellt, etwa für die Region Bohinj in Slowenien.
Insgesamt deckte der bestens organisierte Kongress die gesamte Bandbreite des Themas „Gesundheitspotential Wald“ ab und konnte zudem durch einen wunderbaren Veranstaltungsort in unmittelbarer Nachbarschaft zum Mata National do Busaco in Luso punkten.
Weitere Informationen zum Kongress