Gesundheitswirtschaft wächst deutlich: Über 160.000 Beschäftigte

MV ist deutschlandweit Spitzenreiter beim Anteil der Beschäftigung am gesamten Arbeitsmarkt. Auch sonst boomt die größte Branche des Bundeslandes.

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Die Gesundheitswirtschaft wächst in Mecklenburg-Vorpommern (MV) weiter. Das Bundesland „ist mit 21,3 Prozent am gesamten Arbeitsmarkt deutschlandweit Spitzenreiter beim Anteil der Beschäftigung. In keinem anderen Bundesland gibt es eine derart hohe Beschäftigtenquote. Die Branche erweist sich einmal mehr als wichtiger Teil der Wirtschaftsstruktur im Land und als starker Impulsgeber für den Arbeitsmarkt. Erstmals sind im Land über 160.000 Menschen in der Branche beschäftigt“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Reinhard Meyer. Der bundesdeutsche Durchschnitt bei der Beschäftigtenquote liegt bei 18,8 Prozent. Im Mittelfeld der Statistik liegen Thüringen und Niedersachen gleichauf mit jeweils 17,7 Prozent, Schlusslicht ist Hamburg mit 15,7 Prozent. Dies besagt die jüngste bundesweite, im April 2023 veröffentlichte Gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung (GGR) des Bundeswirtschaftsministeriums.

Gesundheitswirtschaft als Wachstums- und Arbeitsmarktmotor
Insgesamt sind 160.600 Beschäftigte in der Gesundheitswirtschaft tätig. Im Vergleich von 2021 zu 2020 wuchs die Zahl der Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern um 3.200. Das sind 0,5 Prozent mehr als 2020. „Jeder fünfte Erwerbstätige ist in Mecklenburg-Vorpommern in der Gesundheitswirtschaft tätig. Bei uns im Land sind Wirtschaft und Wissenschaft wesentliche Treiber der Branche“, sagte Wirtschaftsminister Meyer. Von 2020 zu 2021 wuchs die Bruttowertschöpfung von 6,1 auf 6,5 Milliarden Euro (+ 4,3 Prozent). 14,6 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung des Bundeslandes geht auf Unternehmen der Gesundheitswirtschaft zurück. „Die Branche leistet insgesamt einen wesentlichen Beitrag zur Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern. Jeder siebte Euro an Bruttowertschöpfung entsteht im Land“, betonte Minister Meyer weiter.

Mehr Export wagen – internationale Wettbewerbsfähigkeit ausbauen
Wirtschaftsminister Meyer machte deutlich, dass die Branche vor weiteren Herausforderungen steht. „Wir benötigen eine stärkere überregionale Ausrichtung, um heimische Produkte auch international bekannter und wettbewerbsfähig zu machen. Das sichert auch den Fachkräftebestand in den eigenen Unternehmen. Entscheidend ist, dass die neuen Märkte auch zielgerichtet erschlossen werden. Gerade im Auslandsgeschäft braucht es einen langen Atem“, sagte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer abschließend. Investorentreffen vor Ort, der Besuch von Messen sowie das Durchführen von Konferenzen wie beispielsweise die Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft sind hierbei wichtige Bausteine, um über die Landesgrenzen hinaus stärker auf sich aufmerksam zu machen.

Gesundheitswirtschaft als ein Schwerpunkt der Landesentwicklungspolitik
Ermöglicht wird diese konstante Entwicklung durch die Unterstützung der Landesregierung. In Mecklenburg-Vorpommern existiert ein klares Bekenntnis des Landes zur Gesundheitswirtschaft als einen Schwerpunkt der Landesentwicklungspolitik. Dies spiegelt sich in der Koalitionsvereinbarung wider sowie in der strukturierten Konzeption des „Masterplan Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern 2030“ und dem strategischen Beratungsgremium Kuratorium Gesundheitswirtschaft der Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Deren Aktivitäten werden von der BioCon Valley® GmbH koordiniert und inhaltlich begleitet.

Hintergrund: Gesundheitswirtschaft
Die Gesundheitswirtschaft ist einer der größten Wirtschaftssektoren in Deutschland. Die Branche umfasst wichtige Teile der „Wertschöpfungskette Gesundheit“. Hierzu gehören Humanarzneiwaren, Medizintechnik, die medizinische Versorgung von beispielsweise Kliniken und Arztpraxen, die Biotechnologie sowie Angebote zu Vorsorge und Rehabilitation. Hinzu kommen Dienstleistungen und Produkte im Bereich Sport, Fitness, Wellness und Gesundheitstourismus. Zur Branche gezählt werden unter anderem ebenso Lebensmittel mit einem gesundheitlichen Nutzen, Körper-, Mund- und Zahnpflegeprodukte, die Apotheken sowie digitale Gesundheitsangebote. Ebenso gehören medizinische Forschung und Entwicklung, Teile des Groß- und Einzelhandels, Krankenkassen sowie die Ausbildung in Medizin und Pharma zur Gesundheitswirtschaft.

Informationen zur BioCon Valley® GmbH
Die BioCon Valley® GmbH ist das Netzwerk der Gesundheitswirtschaft für Mecklenburg-Vorpommern. Die Landesgesellschaft ist zentraler Ansprechpartner und Motor der Branche, stärkt Beschäftigung, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig im nationalen und internationalen Maßstab. Gemeinsam mit den Akteuren der Branche erschafft das Cluster aus gesunder Natur und innovativen Unternehmen das generationenübergreifende Gesundheitsland Mecklenburg-Vorpommern.

Gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung (GGR)
Um den Beitrag der Gesundheitswirtschaft zur gesamten Wirtschaftsleistung in Deutschland zu bemessen, hat das Bundeswirtschaftsministerium vor einigen Jahren die Gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung (GGR) entwickeln lassen. Die Auswertung, die jährlich vom Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR vorgenommen wird, enthält auch Daten für die einzelnen Bundesländer. Sie ist online abrufbar unter https://ggrdashboard.bmwk.de/. Jährlich werden alle Güter und Leistungen mit Gesundheitsbezug erfasst, die in Deutschland und den einzelnen Bundesländern erbracht werden. Die Kennzahlen werden aufgrund der Datenlage jeweils für das vorvergangene Jahr berechnet. Damit umfasst die aktuelle GGR das Jahr 2021 und enthält die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die Pandemie hatte zwar negativen Einfluss auf die meisten Teilbereiche der Gesundheitswirtschaft, dennoch weist die Branche ein beständiges Wachstum auf.

Pressemitteilung des Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern vom 10. April 2023