Corona-Pandemie: Umfrage zur Situation der Gesundheitswirtschaft

„Wie geht es Ihnen wirtschaftlich“, fragte die BioConValley GmbH® im Juni 2020. Die Umfrage unter 350 Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern ergab:

Angesichts der Corona-Pandemie hat es sich die BioConValley GmbH® zur Aufgabe gemacht, ein genaues Bild der wirtschaftlichen Situation von Unternehmen der Gesundheitswirtschaft im Land zu erhalten. Dazu hat das Netzwerk der Gesundheitswirtschaft für Mecklenburg-Vorpommern im Juni eine erste Befragung unter mehr als 350 Unternehmen durchgeführt.

Auf die Kernfrage „Wie schätzen Sie die wirtschaftliche Lage Ihres Unternehmens/Ihrer Institution in der gegenwärtigen Pandemie ein?“ antworteten 50 Prozent der Teilnehmer mit „gut“, 7,5 Prozent mit „sehr gut“. Mit „weniger gut“ und „schlecht“ schätzten im Juni 2020 27,5 bzw. 15 Prozent ihre Geschäftssituation ein.
Mit Blick auf das Jahresende halten sich die Einschätzungen die Waage. Hier nahmen im Juni 2020 37,5 Prozent ihre Aussichten als „weniger gut“ bzw. zu 12,5 Prozent als „schlecht“ an. 37,5 Prozent sagen, ihre Geschäfte entwickeln sich in den nächsten sechs Monaten „gut“ und 12,5 Prozent „sehr gut“.

Die Ergebnisse zeigen insgesamt ein differenziertes Bild: Über 50 Prozent der Unternehmen und Institutionen spüren die Auswirkungen der Pandemie nach eigenen Angaben intensiv bis sehr intensiv. In etwa genauso viele Unternehmen verzeichneten einen Umsatzrückgang seit Beginn der Pandemie und haben Finanzhilfen beim Bund oder Land beantragt. Wenig überraschend, aber von großem Einfluss: Fast jedes zweite Unternehmen sah seine internationalen Aktivitäten durch die gegenwärtige Situation betroffen – und verzeichnete damit immense Einbußen bei Umsatz und Gewinn. Als größte Herausforderungen gaben die Unternehmen die Finanzierung und Liquidität, der Verlust von Kunden und Probleme in der Logistikkette an.

Als Konsequenz der Pandemie äußerten 50 Prozent der Unternehmen, dass sie nun verstärkt auf digitale Lösungen und Prozesse setzen. 25 Prozent haben neue Produkte bzw. Services eingeführt, 15 Prozent neue Lieferanten gewonnen. Jedes dritte Unternehmen plant aufgrund der aktuellen Erfahrungen, zukünftig verstärkt in Mecklenburg-Vorpommern zu investieren. Dies betrifft auch die Hilfsbereitschaft in der Branche generell: Rund jedes zehnte Unternehmen sieht Möglichkeiten, andere Unternehmen im Bundesland bei der Bewältigung der Corona-Pandemie zu unterstützen.
Über die Hälfte (57,5 Prozent) konnte die Aktivitäten ins Home-Office verlagern, 30 Prozent hatte zumindest zeitweise Mitarbeiter in Kurzarbeit. Bei fünf Prozent der Teilnehmer wurden betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen.
Erfreulich: Für jeweils fünf Prozent der teilnehmenden Unternehmen entwickelte sich die Auftragslage so positiv, dass sie ihre Produktion bzw. ihr Personal aufstockten. Auf der anderen Seite mussten knapp ein Viertel (22,5 Prozent) ihre Produktion drosseln bzw. einstellen.

Die Details der Umfrageergebnisse helfen der BioCon Valley® GmbH bei der bedarfsgerechten Ausrichtung von Hilfs- und Unterstützungsangeboten und sollen auch der Landesregierung als wichtige Informationsgrundlage dienen.
Die Umfrage soll zum Ende des Jahres wiederholt werden, um festzustellen ob und wie sich die Situation der Unternehmen in der Branche im weiteren Verlauf der Pandemie verändert hat.

Der Großteil der teilnehmenden Firmen hat eine kleine Unternehmensgröße und umfasst zwischen ein bis neun sowie zehn bis 49 Mitarbeitern (jeweils 37,5 Prozent Anteil an der Zahl der Teilnehmer). 17,5 Prozent gaben an, eine mittelgroße Firma zu sein – also zwischen 50 und 249 Mitarbeiter zu haben. 7,5 Prozent der Teilnehmer sind Großunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern.
25 Prozent der Teilnehmer stammen aus der Medizintechnik, 20 Prozent aus Biotechnologie und Pharma. 17,5 Prozent sind Zulieferer und 15 Prozent Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen. 22,5 Prozent gaben an „Sonstiges“ als Teilbranche an.