Coldplasmatech-Gründer in Perspektivkommission berufen

Dr. Carsten C. Mahrenholz, Gründer der Coldplasmatech GmbH mit Sitz in Greifswald, ist in Perspektivkommission für neue Großforschungszentren berufen.

Dr. Carsten Mahrenholz // Foto: Kim Pottkämper, kimoment.de

In den nächsten Jahren entstehen in Deutschland zwei neue Großforschungszentren. Für die Konzepte der zukunftsträchtigen Projekte dürfen sich bis Ende April herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler themenoffenen bewerben. Ausgewählt und begleitet werden diese Themen von einer Perspektivkommission, in die der Plasmamedizin-Pionier und Coldplasmatech-Gründer Dr. Carsten Mahrenholz nun berufen wurde.

„Es geht uns dabei nicht nur um exzellente Forschungsthemen und tragfähige Zukunftskonzepte – wir suchen weltweit herausragende Persönlichkeiten, denen wir zutrauen, Deutschland in 20 Jahren an der internationalen Technologiespitze zu vertreten.“ so Mahrenholz, dessen Firma Mitglied im BioCon Valley Mecklenburg-Vorpommern e. V. ist, dem Netzwerk der Gesundheitswirtschaft für Mecklenburg-Vorpommern.

Ziel ist es, zwei neue Großforschungszentren von internationaler Bedeutung zu gründen, die herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt anziehen, um mit exzellenter Forschung an der Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen mitzuwirken. Die beiden Zentren sollen das wirtschaftliche Wachstum und neue Arbeitsplätze besonders in den vom Strukturwandel betroffenen Regionen des Lausitzer und des Mitteldeutschen Reviers in Sachsen fördern. Der Fokus liegt daher in besonderem Maße auf dem Transfer von Forschungsergebnissen in kommerzielle und gesellschaftliche Anwendungen sowie der Förderung des Innovationsgeschehens in den Regionen. Dabei sollen innovative Modelle der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft entstehen.
Jährlich stehen jedem Zentrum bis zu 170 Millionen Euro zur Verfügung, die zu 90 Prozent durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert werden. Die restlichen zehn Prozent werden durch den Freistaat Sachsen bereitgestellt.

Zur Konzeptentwicklung startete für beide Zentren eine weltweit themenoffene Ausschreibung: Herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind dazu aufgerufen, Konzepte innovativer Ideen für die Gründung der Großforschungszentren bis 30. April 2021 einzureichen. Die hochrangig besetzte Perspektivkommission wählt die Vorhaben aus, die zunächst eine Förderung zur weiteren Ausarbeitung von begutachtungsfähigen Konzepten erhalten, aus denen dann die beiden finalen Gründungskonzepte ausgewählt werden.

Mitglieder der Kommission sind neben dem Greifswalder Innovator Dr. Carsten Mahrenholz unter anderem der deutsche Nobelpreisträger für Chemie, Prof. Dr. Stefan Hell, der Astronaut Alexander Gerst, die Präsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft – DFG, Prof. Dr. Katja Becker, der Quantenchemiker Prof. Dr. Joachim Sauer sowie Prof. Dr. Wolfgang A. Herrmann, ehemaliger Präsident der Technischen Universität München, der den Vorsitz des Gremiums übernimmt.

Der Biologe, Chemiker und Wirtschaftswissenschaftler Dr. Carsten C. Mahrenholz ist Gründer und Geschäftsführer der Coldplasmatech GmbH, die mit ihren revolutionären Plasma-Wundauflagen chronische Wunden therapiert. Als Träger des Deutschen Innovationspreises 2018 und zahlreicher Auszeichnungen für Innovation und Unternehmertum wurde er vom Magazin „Business Punk“, das jährlich eine Watchlist herausragender Persönlichkeiten erstellt, für den Bereich „Health&Science“ auf Platz 1 gewählt. Seine Erfahrung und Expertise runden die Perspektivkommission in den Bereichen Innovation und Technologietransfer ab.


Hintergrund
Am 14. August 2020 ist das „Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen“ (StStG) in Kraft getreten. Zur Förderung des wirtschaftlichen Wachstums und der Schaffung von Arbeitsplätzen in den vom Strukturwandel betroffenen Regionen des Lausitzer und des Mitteldeutschen Reviers in Sachsen sieht das StStG die „Gründung je eines neuen institutionell geförderten Großforschungszentrums nach Helmholtz oder vergleichbaren Bedingungen in der sächsischen Lausitz und im mitteldeutschen Revier auf Grundlage eines Wettbewerbsverfahrens“ vor. Hierfür haben das BMBF und der Freistaat Sachsen den Ideenwettbewerb „Wissen schafft Perspektiven für die Region!“ ausgerufen.
In einem transparenten und themenoffenen Verfahren sollen die besten Konzepte für die Gründung der beiden neuen Großforschungszentren entwickelt und ausgewählt werden. Im Rahmen des Wettbewerbs werden die thematische Ausrichtung und der genaue Standort innerhalb der beiden Regionen festgelegt. Langfristig ist im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes – in Abhängigkeit vom wissenschaftlichen Erfolg – eine finanzielle Ausstattung der Einrichtungen mit einem jährlichen Budget von bis zu 170 Millionen Euro pro Einrichtung möglich.

Das Verfahren zur Auswahl der Konzepte für die neuen Großforschungszentren baut in drei Stufen aufeinander auf:

  • nationaler und internationaler Aufruf zur Teilnahme am Ideenwettbewerb
    Mit einem nationalen und internationalen Aufruf werden herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dazu aufgefordert, Konzeptskizzen ihrer innovativen Ideen für die Gründung der neuen Großforschungszentren einzureichen.
  • Auswahl der Konzeptskizzen und Konzeptionsphase
    Aus den eingereichten Konzeptskizzen werden auf Grundlage einer Prüfung und Empfehlung durch eine hochrangige Perspektivkommission die Ideen ausgewählt, die zu begutachtungsfähigen Konzepten ausgearbeitet werden sollen. Um dies zu unterstützen, erhalten diese Skizzen für eine etwa sechsmonatige Konzeptionsphase eine Förderung von bis zu 500.000 Euro.
  • Auswahl der Konzepte zur Gründung und Aufbauphase
    Abschließend werden die Konzepte zur Gründung der beiden neuen Großforschungszentren durch die Zuwendungsgeber ausgewählt. Dies geschieht auf Grundlage einer externen Begutachtung, die die wissenschaftliche Exzellenz der Konzepte sowie den zu erwartenden Beitrag zum wirtschaftlichen Strukturwandel und die vorgeschlagenen Strukturen zur Zusammenarbeit mit der Wirtschaft bewertet.

Zur Einreichung von Konzeptskizzen aufgefordert sind international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich berufen sehen, eine Idee für die Gründung eines Großforschungszentrums in den Regionen des Lausitzer und Mitteldeutschen Reviers in Sachsen zu entwickeln und umzusetzen. Eine bestehende Verbindung zwischen den Antragstellern und dem Ort, an dem eine Ansiedlung geplant ist, ist keine zwingende Voraussetzung für eine Beteiligung am Wettbewerb.

Begleitet wird das Verfahren von einer hochrangig besetzten Perspektivkommission mit Vertretern aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Innovation und Gesellschaft.

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