Als Blaue Bioökonomie bezeichnet man die nachhaltige, wirtschaftliche Nutzung biologischer Ressourcen aus Meeren und Gewässern. Dies beinhaltet nicht nur Fische oder Muscheln, sondern auch Mikro- und Makroalgen, Schilf, Treibsel als auch Gefäßpflanzen. Diese wachsen in der freien Natur oder in Aquakulturen im und am Meer, Seen oder eigens dazu erstellten Anlagen. Neben der Erzeugung von Nahrungsmitteln, kann diese Biomasse in einer Vielzahl von Anwendungen in Haushalten (Lebensmittel, Kosmetika, Gebrauchsgegenstände), Landwirtschaft (Futtermittel, Bodenverbesserer und funktionelle Hilfsstoffe), der Industrie (z.B. grüne Chemikalien) oder auch zur Energieerzeugung eingesetzt werden. Darüber hinaus verbessern viele dieser Nutzungen die Umwelt und tragen zur Erreichung der Agenda 2030 Ziele bei.
In einem von dem SUBMARINER Netzwerk kürzlich erstellten Überblick der Akteure im Ostseeraum, wurden in Mecklenburg-Vorpommern mehr als 70 Institutionen ermittelt, die in der blauen Bioökonomie arbeiten. Neben zahlreichen Forschungseinrichtungen sind bereits mehr als 25 Firmen in diesem Bereich tätig. Neben einer Vielzahl von EU Projekten wie CONTRA, LiveLagoons, GRASS, InnoAquaTec und AquaVIP, sind vor allem die folgenden durch nationale Mittel finanzierten Projekte Plant³, BAMS und OTC entscheidend für die Förderung der Blauen Bioökonomie in Mecklenburg-Vorpommern:
Das Bündnis Plant³ unter Leitung der Universität Greifswald zielt mit seinen Verbundprojekten und Veranstaltungen zur hochwertigen Veredelung von pflanzlichen Rohstoffen aus Land, Moor und Meer auf einen wissensbasierten Strukturwandel im nordöstlichen Mecklenburg-Vorpommern. Das Innovationsprogramm Bioökonomie auf Marinen Standorten - BAMS unter Leitung der Christian-Albrechts-Universität Kiel fördert im gesamten norddeutschen Raum Verbundprojekte zwischen Unternehmen und Forschung zur Entwicklung von neuen Verfahren im Bereich der Blauen Bioökonomie, die im weiteren Verlauf wirtschaftlich genutzt werden können. Im Rahmen der BMBF Zukunftscluster Initiative unter Leitung des Fraunhofer Instituts IGD wird derzeit der Ausbau eines Ocean Technology Campus in Rostock gefördert, der die Bereitstellung von geeigneten Unterwassertechnologien für die nachhaltige Nutzung von Meeres-rohstoffen im Bereich Aquakultur, Energie, Umweltlasten, Maritime Sicherheit und Ökosystembewertung zum Ziel hat.
In einem geplanten Workshop werden weitere Aktivitäten und Akteure aus Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt und diskutiert, Welche Rahmenbedingungen notwendig sind, um Unternehmen in diesem Bereich erfolgreich anzusiedeln und das Potenzial in unserem Bundesland stärker zu nutzen.